Welche Tiere melde ich?

Im Tierfund-Kataster werden Meldungen tot aufgefundener Tiere jeder Art bundesweit standortgenau erfasst. Egal ob Säugetiere, Vögel oder Reptilien - die Daten sind eine wichtige Grundlage für eine Vielzahl von Fragestellungen im Tier- und Naturschutz. Neben Informationen zur Tierart sind besonders solche zur Todesursache wichtig.

Wildunfälle und tote Tiere am Straßenrand

Am Straßenrand gefundene Wildtiere und beobachtete Wildunfälle werden erstmals bundesweit einheitlich mit dem Tierfund-Kataster erfasst. Denn die Polizei registriert Wildunfälle in der Regel nur als solche, wenn ein Personenschaden entsteht. Damit tauchen viele Kollisionen, besonders mit kleinen Tieren, nicht in der bundesweiten Statistik auf. Die im Projekt erhobenen Daten sind Grundlage für die Ermittlung von Wildunfallschwerpunkten und sollen langfristig der Entschärfung von Brennpunkten dienen.

(Quelle: Mross/DJV)
Wildunfälle in Deutschland. Gefahr für Tier und Mensch.

Seuchenprävention

Gemeldete Tiere helfen, die Ausbreitung von Wildkrankheiten zu erkennen und so die Seuchenprävention zu unterstützen. Beispielsweise werden zur Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) alle Fundorte für Wildschweine automatisch an das Friedrich-Loeffler-Institut und von dort an das zuständige Veterinäramt weitergeleitet. So können Behörden schnellstmöglich eine Untersuchung des Kadavers durchführen und Maßnahmen einleiten.

(Quelle: Kapuhs/DJV)
Früherkennung der Afrikanischen Schweinepest durch Fundmeldung

Gefahrenzone Bahntrassen

Bahnschienen können eine mögliche Todesursache für Wildtiere sein. Durch Stromschlag an der Oberleitung oder Kollision mit einem Zug kommen regelmäßig Tiere zu Schaden. Mit Hilfe einer systematischen Erfassung soll ermittelt werden, wie hoch der Anteil dieser Verluste an der Gesamtmortalität verschiedener Arten ist.

(Quelle: Julian Hochgesang/unsplash)
Bahntrassen – gefährliche Barrieren für Wildtiere

Verendete Tiere in Zäunungen

Zäune und andere Barrieren stellen eine Gefahr für Wildtiere dar. Zum einen verfangen sich Tiere in den Drähten und können sich stark verletzen oder zu Tode kommen. Zum anderen zerschneiden Zäune den Lebensraum von Wildtieren und haben damit einen Einfluss auf deren Raumnutzung und Wanderbewegungen. Mit dem Tierfund-Kataster lassen sich diese Einflüsse quantifizieren und bilden damit die Basis für Maßnahmen des Tier- und Artenschutzes.

(Quelle: Mross/DJV)
Ein Zaun bringt verschiedene Gefahren mit sich...

Totfunde an Windkraftanlagen

Mit dem Tierfund-Kataster findet eine systematische deutschlandweite Kartierung von toten Vögeln und Fledermäusen unter Windkraftanlagen statt. Diese Datengrundlage kann helfen, beispielsweise den Einfluss von Windrädern auf Zug- oder Greifvögel besser einschätzen zu können. Darauf aufbauend lassen sich Schutzmaßnahmen entwickeln.

(Quelle: Martinsohn/DJV)
Windkraftanlagen – Gefahr im Luftraum

Nachweis seltener Arten

Eingegebene Tierfunde gelten als Vorkommensnachweis einer Art. Vor allem für seltene Arten wie Wildkatze oder Luchs sind diese Meldungen relevant. Wo eine seltene Art gefunden wurde, können angepasste Naturschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Für Wissenschaftler ist es besonders hilfreich, wenn ein Foto des gefundenen Wildtieres hochgeladenen wird.

(Quelle: DJV)
Nachweis seltener Arten